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Johann Caspar Kerll (1627-1693)
Messen
Missa
Renovationis
Missa Non sine quare
Missa Non sine quare
Moritz, Wagner, Schneider, Volkmar, Berger, Brömsel
Knabenchor Dresden, Matthias Jung
Knabenchor Dresden, Matthias Jung
Cantate C58031
Ersteinspielung
Mit
dem Aufkommen des generalbassbegleiteten Sologesangs, des mehrchörigen
Musizierens und des konzertierenden Stils hatte sich in den ersten Jahrzehnten
des 17. Jahrhunderts von Italien ausgehend auch die musikalische Gestalt der
Messe erheblich verändert. Das Besetzungsprinzip dieses neuen Messentyps war so
einfach wie flexibel: Dem generalbassgestützten Singstimmensatz wurden zwei
weitere, eigenständig obligate Instrumentalpartien hinzugefügt und die
Singstimmen je nach Möglichkeit und Bedarf durch weitere Sänger (Ripieni)
und/oder Instrumente verstärkt. Als herausragendster Repräsentant der neu
entstandenen Messa concertata galt unter den Zeitgenossen der 1627 im
vogtländischen Adorf geborene Johann Caspar Kerll. Dank anhaltender Rezeption
seiner Werke für Tasteninstrumente heute vor allem als Verfasser von
Instrumentalkompositionen bekannt, gründete sich sein im 17. Jahrhundert weit
über den deutschen Sprachraum hinausreichender Ruhm auf sein weltliches und
geistliches Vokalschaffen – und hier vor allem auf seine Messkompositionen, die
nachfolgende Komponisten beider Konfessionen als vorbildliche Beispiele eines
vollkommenen Kontrapunktes studierten. Noch im späten 18. Jahrhundert wurden
diese Messen bei Breitkopf & Härtel in Leipzig angeboten, Johann Caspar
Kerll neben Bach und Händel als „Orpheus der Deutschen“ verehrt.