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Advents- und Weihnachtsmotetten zu drei Stimmen
von Hugo Distler und Ernst Pepping
Ensemble
Singklang
Cantate
C58050
Mit Ernst Pepping und Hugo Distler treffen in dieser
Produktion zwei der bedeutendsten deutschen Kirchenmusiker des 20. Jahrhunderts
aufeinander. Zwei sehr unterschiedliche, aber beide auf ihre Weise je sehr
deutsche Biographien. Pepping wirkte ab 1934 als Lehrer an der Kirchenmusikschule
in Berlin Spandau. Er kooperierte nie mit den Nazis, leistete aber auch keinen
Widerstand, sondern führte ein gänzlich unpolitisches Künstlerleben. Hugo
Distler, Kirchenmusiker in Lübeck, später in Stuttgart und schließlich in
Berlin dagegen war, um sich künstlerische Freiräume zu verschaffen, sogar
Mitglied der NSDAP geworden, geriet aber zunehmend in Konflikt mit den Nazis,
die seine Arbeit zu sabotieren begannen. Was ihre kompositorischen Ansätze
betrifft, lässt sich verkürzt sagen: Wie Pepping orientierte sich Distler an
der Kirchentonalität, verwendete aber auch Pentatonik. Hatte Pepping sich auf
die Polyphonie der Niederländer bezogen, so waren Distlers Vorbilder die
polyphonen Modelle des Barock, insbesondere von Heinrich Schütz.
Es ist daher hochinteressant und in gewisser Weise auch
naheliegend, diese beiden vom Lebensweg her so verschiedenen, in ihrem
kompositorischen Ansatz aber durchaus verwandten Komponisten in einer
Produktion nicht nur aufeinander treffen zu lassen, sondern sogar miteinander
zu kombinieren – wie in dieser Zusammenstellung weihnachtlicher Chorsätze aus
Peppings „Spandauer Chorbuch“ und Distlers „Jahrkreis“.