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Psalter und Harffe wach‘t auff!
Aus dem Liederbuch des Joachim Neander
Fortune‘s Musicke:
Hanna Thyssen, Sopran
Clemens Löschmann, Tenor
Susanne Peuker, Laute
Hanna Thyssen, Sopran
Clemens Löschmann, Tenor
Susanne Peuker, Laute
Cantate C58056
Obwohl uns sein Name durch das nach ihm benannte Tal sehr vertraut klingt, ist über den Lebensweg und die Persönlichkeit von Joachim Neander bisher nur wenig bekannt, jedenfalls in der breiten Öffentlichkeit.
Der gebürtige Bremer studiert in seiner Heimatstadt reformierte Theologie und erlebt in der Predigt eines neu berufenen Pfarrers seine persönliche Erweckung. Er wird selbst zu einem frühen Anhänger und Vertreter des Pietismus. Buße und religiöse Selbstbeobachtung spielen eine wichtige Rolle, wie auch der Gedanke der Erbauung.
Wenig erbaulich dürfte der mies bezahlte Schuljob in Düsseldorf gewesen sein, den er angenommen hatte. Doch in der Freizeit geht Joachim Neander seiner Berufung nach. Er durchwandert das heutige Neandertal und besingt das Lob Gottes und die Schönheit der Schöpfung.
Als die Gemeinde einen neuen Hilfsprediger braucht, bleibt Neander außen vor. Pastor Undereyck – dessen Predigt den jungen Neander einst so berührt hat – holt ihn 1679 nach Bremen zurück, als Frühprediger.
Nur ein Jahr später stirbt Joachim Neander, mit erst dreißig, doch er hat noch sein Büchlein mit dem Titel „Glaub- und Liebes-Übung, auffgemuntert durch einfältige Bundes=Lieder und Danck=Psalmen“ fertig gestellt. Es umfasst 58 Titel, von denen er 43 selbst arrangiert und 17 mit dem Vermerk „Eigene Melodie“ versehen hat.
Etwa die Hälfte der Stücke sind auf der CD zu hören, in wechselnden Besetzungen von Solo- oder Duett-Gesang mit und ohne Lautenbegleitung, passend zum intimen Charakter der Musik. Neanders Lieder sind vom Geschmack seiner Zeit geprägt, sie folgen dem Vorbild der barocken Aria, mit ihren gefühlsbetonten Melodien. Damit entspricht nicht nur die textliche, sondern auch die vokale Gestaltung dem Geist des Pietismus. Sechs von Neanders Titeln sind auch im evangelischen Gesangbuch vertreten.
Das mit Abstand bekannteste Lied, „Lobe den Herren“, erklingt heute auf der ganzen Welt und ist das vielleicht meistgesungene Kirchenlied überhaupt.
Hier gibt es einen Teaser: https://youtu.be/2xAvaL-V_38