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Ulrich Leyendecker (1946-2018)
Konzert für
Gitarre und Orchester (2005)
Evocazione (2006)
Sinfonie Nr. 4 (1997)
Evocazione (2006)
Sinfonie Nr. 4 (1997)
Maximilian
Mangold, Gitarre
Nordwestdeutsche Philharmonie, Romely Pfund
SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern, Per Borin
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Johannes Kalitzke
Nordwestdeutsche Philharmonie, Romely Pfund
SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern, Per Borin
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Johannes Kalitzke
Musicaphon M55720
Ulrich
Leyendecker gehört zu den wichtigsten deutschen Komponisten seiner Generation.
Er wurde 1946 in Wuppertal geboren und nahm bereits als Jugendlicher privaten
Kompositionsunterricht. 1965-1970 studierte er an der Musikhochschule Köln bei
Günter Ludwig Klavier und bei Rudolf Petzold Komposition. Rudolf Petzold
vermittelte eine strenge kontrapunktische Ausbildung, ließ Leyendecker sich
aber ästhetisch ungehindert entfalten. Wie viele andere Komponisten seiner
Generation nahm Leyendecker an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil
und beschäftigte sich intensiv mit seriellen Kompositionstechniken, ohne sich
jedoch damit nachhaltig zu identifizieren.
1971 erfolgte ein Ruf als Theorielehrer an die Hochschule für Musik Hamburg, wo
Leyendecker 1981 Professor für Musiktheorie und Komposition wurde. Von 1994 bis
2005 war er in gleicher Position an der Musikhochschule Mannheim-Heidelberg
tätig und lebt seither als freier Komponist. Er erhielt zahlreiche Ehrungen:
u.a. Stipendien der „Villa Massimo“ in Rom und der „Cité Internationale des
Arts“ in Paris, die Mitgliedschaft in der freien Akademie der Künste in Hamburg
und den „Eduard van der Heydt-Preis“ seiner Heimatstadt Wuppertal.
Leyendeckers
Œuvre beinhaltet Sinfonien und Solokonzerte, Kammermusik für Streichquartett,
Klaviertrio, Klarinettentrio, Klavierduo sowie verschiedene andere Besetzungen
und viele Werke für Soloinstrumente.
Leyendeckers
Musik zeichnet sich durch spannungsgeladene Lebendigkeit und klangsinnliche
Farbigkeit aus. Sie bewahrt eine „Rest-Tonalität“ und entwickelt aus kurzen
Grundgestalten großbögige Formverläufe. Leyendecker geht zu Beginn seiner
Kompositionen oft noch einen Schritt hinter die bereits fixierte Grundgestalt
eines musikalischen Gedankens zurück und
läßt die Entwicklung desselben hörbar werden. Seine stets polyphone Musik
vollzieht sich in Metamorphosen dieser Grundgestalten. Der Verwandlungsvorgang
erfolgt in Form eines Verfahrens, das Leyendecker selbst als „Überblendung“
bezeichnet und bei dem es zur Überlagerung von Klangfeldern sowie
unterschiedlicher Tempi und Metren kommt.