Katalog > Detailseiten > M55
Ulrich Leyendecker (1946-2018)
Streichquartette
1-3
Quintett für Baßklarinette und Streichquartett
Quintett für Baßklarinette und Streichquartett
Minguet
Quartett
Volker Hemken, Baßklarinette
Volker Hemken, Baßklarinette
Musicaphon
M55724
Ulrich Leyendecker gehört zu den
wichtigsten deutschen Komponisten seiner Generation. Er nahm bereits als
Jugendlicher privaten Kompositionsunterricht. 1965-1970 studierte er an der
Musikhochschule Köln bei Günter Ludwig Klavier und bei Rudolf Petzold
Komposition. Wie viele andere Komponisten seiner Generation nahm Leyendecker an
den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil und beschäftigte sich intensiv
mit seriellen Kompositionstechniken. 1971 erfolgte ein Ruf als Theorielehrer an
die Musikhochschule Hamburg, wo Leyendecker 1981 Professor für Musiktheorie und
Komposition wurde. Von 1994 bis 2005 war er in gleicher Position an der
Musikhochschule Mannheim-Heidelberg tätig und lebt seither als freier
Komponist. Er erhielt zahlreiche Ehrungen: u.a. Stipendien der „Villa Massimo“
in Rom und der „Cité Internationale des Arts“ in Paris, die Mitgliedschaft in
der freien Akademie der Künste in Hamburg und den „Eduard van der Heydt-Preis“
seiner Heimatstadt Wuppertal.
Leyendeckers Werk beinhaltet Sinfonien
und Solokonzerte, Kammermusik für Streichquartett, Klaviertrio,
Klarinettentrio, Klavierduo sowie verschiedene andere Besetzungen und viele
Werke für Soloinstrumente.
Seine Musik zeichnet sich durch
spannungsgeladene Lebendigkeit und klangsinnliche Farbigkeit aus. Sie bewahrt eine
„Rest-Tonalität“ und entwickelt aus kurzen Grundgestalten großbögige
Formverläufe. Leyendecker geht zu Beginn seiner Kompositionen oft noch einen
Schritt hinter die bereits fixierte Grundgestalt eines musikalischen Gedankens zurück und läßt die
Entwicklung desselben hörbar werden. Seine stets polyphone Musik vollzieht sich
in Metamorphosen dieser Grundgestalten. Der Verwandlungsvorgang erfolgt in Form
eines Verfahrens, das Leyendecker selbst als
„Überblendung“ bezeichnet und bei dem es zur Überlagerung von
Klangfeldern sowie unterschiedlicher Tempi und Metren kommt.