Katalog > Detailseiten > M56850-899
Leise flehen meine Lieder...
Lieder des 19. Jahrhunderts mit Gitarre von Schubert, Weber, Giuliani, Spohr
Olaf Bär, Bariton
Jan Začek, Gitarre
Musicaphon M56877
Es mag den heutigen
Konzertbesucher und CD-Hörer überraschen, wenn Lieder der Frühromantik mit Gitarre erklingen. Diese
Überraschung ist dann um so größer,
wenn es sich um bekannte Lieder von Franz Schubert handelt, da man sie nur mit
Klavierbegleitung kennt. Nun ist es aber Tatsache, dass Schuberts Lieder schon zu
seinen Lebzeiten mit Gitarrenbegleitung herausgegeben und aufgeführt wurden. Allein zwischen 1821-1828
wurden in Wien 26 Lieder von
Schubert mit Gitarrenbegleitung gedruckt. In der Regel erschienen sie
gleichzeitig mit der Klavierfassung oder kurz danach; „Der Wanderer“ und „Das
Morgenlied“ wurden sogar vor der ersten
Klavierausgabe gedruckt!
Schuberts alte Vertraute
Schober, Spaun, Vogl und Mayrhofer berichten, dass sie oft den
Komponisten in seinem Bett mit der Gitarre in der Hand fanden. Beim Betrachten
der beklagenswerten wirtschaftlichen Lage
des Komponisten erscheint es leichter, den Gedanken zu verfolgen,
Schubert blieb aus rein praktischen Gründen
im Bett, da er sich ohne Kosten warm halten und seine Lieder mit der Gitarre
schreiben oder ausprobieren konnte. Schuberts Lieder verraten oft einen
für Gitarre typischen Akkordsatz. Begründet
können wir vermuten, dass Schubert mit
Gitarre den Ohren des frühen 19. Jahrhunderts als eine geglückte Kombination geklungen haben muss.