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Joseph Martin Kraus (1756-1792): Klavierwerke
Christian Brembeck, Clavichord und Hammerflügel
Sonate Es-dur; Rondo F-dur; Sonate E-dur; Larghetto G-dur; Scherzo con variazioni; Zwei neue kuriose Minuetten; Svensk Dans
Christian Brembeck, Clavichord und Hammerflügel
Musicaphon M56881 (SACD hybrid)
Joseph Martin Kraus, der „schwedische Mozart“, wie ihn schon
Zeitgenossen betitelten, hat relativ wenig Musik für das Clavier hinterlassen;
neben zwei großen Sonaten sind dies lediglich ein Rondo, ein Scherzo con
variazioni, der „Svensk Dans“, ein „Larghetto“ und zwei Menuette. Der Grund
hierfür mag in seiner vorrangigen Beschäftigung mit Instrumental-, Chor- und
Orchestermusik liegen, die er vor allem für den höfischen Gebrauch zu schaffen
hatte. Andererseits überliefern zeitgenössische Zeugnisse Kraus´ Vertrautheit
mit dem Tasteninstrument (Pater Roman Hoffstetter aus Amorbach berichtet 1800
an Silverstolpe, dass Kraus ihm „offt, ohne in ein Blatt zu sehen, ganze
Ouvertüren, lange Recitative, Chöre, etc... auf dem Clavier“ vorgespielt habe).
Grundsätzlich scheint sich Kraus in seinen anspruchsvolleren Clavierwerken
nicht um „natürliche“ – also pianistisch günstig angelegte – Ausführbarkeit
seiner Schöpfungen gekümmert zu haben, vielmehr ist die spieltechnische Faktur
einzelner virtuoser Passagen eher der Violintechnik, noch mehr aber
offensichtlich einer „absoluten Erfindung“ geschuldet. Der besondere Reiz
dieser Neueinspielung liegt in der Wahl der Instrumente: Für die großformatigen
Sonaten wählte Brembeck einen Hammerflügel (Kopie nach Mozarts Instrument von
Anton Walter), für die kleineren Werke ein Clavichord (Kopie nach Johann Christoph
Fleischer); beide Instrumente aus der Werkstatt von Eckehart Merzdorf.