M56901 - Cantate Musicaphon Records

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Nachkriegsklänge. Schweiz (Lübeck Philharmonic Live, vol. 1)

Rolf Liebermann: Furioso
Richard Strauss: Metamorphosen
Arthur Honegger: 3. Sinfonie (Symphonie liturgique)

 
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck, Roman Brogli-Sacher

 
Musicaphon M56901 (SACD Hybrid)
 

 
Theodor W. Adorno relativierte 1966 sein zum geflügelten Wort gewordenes und vielfach diskutiertes Diktum über die Unmöglichkeit der lyrischen Produktion nach dem Zweiten Weltkrieg: „Das perennierende Leiden hat so viel Recht auf Ausdruck wie der Gemarterte zu brüllen; darum mag falsch gewesen sein, nach Auschwitz ließe kein Gedicht mehr sich schreiben.“ Ähnlich wie Schriftsteller der Sprache nicht mehr vertrauen konnten, mussten auch Komponisten nach neuen Wegen suchen. Die drei hier vorgestellten Werke bilden eine Ausnahme, da ihre musikalische Sprache an die Tradition anknüpft und mit diesen Mitteln auf die Geschehnisse des Krieges reagiert.
 
Nachkriegsklänge. Schweiz. – Auf den ersten Blick zwei Worte, die sich nur schwer in Einklang bringen lassen. Die Schweiz nahm zwar nicht am Zweiten Weltkrieg teil, aber sie stand im wahrsten Sinne des Wortes – vor allem geographisch – mittendrin. So wurde sie zum rettenden Zielpunkt vieler Flüchtlinge, wies aber zeitweise nicht als „politisch verfolgt“ eingestufte Flüchtlinge ab. In den 90er Jahren arbeitete der Bergier-Bericht die Rolle der Schweiz während dieser Zeit kritisch auf.
 
Doch im Zentrum dieser Aufnahme steht nicht die Politik, sondern die Men­schen oder anders formuliert: Schweizer Künstler und solche, die einen Bezug zu diesem Land haben, wie beispielsweise Richard Strauss, der nach dem Zweiten Weltkrieg für einige Zeit in die Schweiz emigrierte.
 
Zwei Kompositionen stammen von gebürtigen Schweizern, während die Metamorphosen von Richard Strauss mitten in den letzten Kriegstagen auf Anregung des Schweizer Dirigenten und Mäzens Paul Sacher, dem Strauss das Werk widmete, entstanden.
CANTATE und MUSICAPHON sind Label des KLASSIK CENTER KASSEL
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