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Friedrich der Große und seine Musiker
Frederic II and his Musicians
Sonaten für Flöte und Erzlaute
Sonatas for Flute and Archiliuto
von · by Friedrich II, Franz Benda, Carl Philipp Emanuel Bach, Christoph Schaffrath, Johann Joachim Quantz
Musical Delight:
Dorothee Kunst, Traverso
Susanne Peuker, Archiliuto
Friedrich II., auch Friedrich der Große oder der Alte
Fritz genannt, wurde am 24.1.1712 in Berlin geboren und starb am 17.8.1786 in
Potsdam. Mit seinem Namen verbinden sich meistens seine Handlungen und
Verdienste als König und Feldherr. Vom Vater Friedrich Wilhelm autoritär, hart
und militärisch erzogen, übernahm er 1740 nach dem Tode des Vaters die
Regierungsgeschäfte, führte zahlreiche Kriege zur Stabilisierung und
Vergrößerung seines Machtbereiches, nannte sich seit der ersten polnischen Teilung
1772 König von Preußen. Weniger bekannt sind die schöngeistigen Ambitionen, die
sein Vater ohne Hehl „weibisch“ nannte und verachtete. Trotzdem gestattete er
ihm neben seiner militärischen, ökonomischen und religiösen Erziehung
Unterweisungen im Choralsingen, in Tonsatz, Generalbass und im Cembalospiel
beim Domkantor Hayne. Die Heirat mit Elisabeth Christine 1733 und die
Übersiedlung zum Schloss Rheinsberg 1736 gaben Friedrich viel mehr Freiheiten
von seinem Vater. In Rheinsberg konnte er relativ ungestört seinen musischen
Interessen nachgehen und seine Idee einer eigenen Hofkapelle verwirklichen. Bis
1737 war sein Musikensemble zu einem nahezu vollwertigen Orchester angewachsen:
3 erste Violinen (J. G. Graun, F. Benda und G. Czarth), 2 zweite Violinen (J.
Blume und J. C. Grundke), 2 Bratschen (J. G. Benda und Reich),1 Violoncello (A.
Hock), 1 Kontrabassist (J. G. Janitsch), 1 Cembalist (Chr. Schaffrath), der
Harfenist Petrini, der Lautenist E. G. Baron, C. H. Graun als Kapellmeister,
Sänger und Cellist und noch eine Bläsergruppe mit 2 Hornisten, 2 Oboisten und 2
Fagottisten (zeitweilig und ab 1741 in fester Anstellung J. J. Quantz als
Flötist). Ein Jahr später kam noch Carl Philipp Emanuel Bach hinzu, der aber
immer seinen festen Wohnsitz in Berlin behielt. Besonderheit dieser Einspielung
mit Werken aus diesem Umfeld ist die ungewöhnliche Besetzung mit Traversflöte
und Erzlaute.