Katalog > Detailseiten > M56900-949
Max Reger (1873-1916)
Sonaten für Violine und Klavier:
Sonate C-dur Nr. 4 op. 72
Sonate c-moll Nr. 9 op. 139
Sonate C-dur Nr. 4 op. 72
Sonate c-moll Nr. 9 op. 139
Johannes
Prelle, Violine
Thomas Günther, Klavier
Thomas Günther, Klavier
Musicaphon M56914
Die Auswahl der Sonaten für
diese CD ist keineswegs zufällig, denn bei beiden handelt es sich um Marksteine
in Regers Schaffen. Die Sonate Nr. 4, entstanden 1903, brachte Reger dank der
Aufführungen durch den belgischen Geiger Henri Marteau (immer mit Reger am
Klavier) den Durchbruch. Fortan galt er neben Richard Strauss als äußerster
Exponent der musikalischen Moderne, wahlweise gefeiert oder gefürchtet, immer
aber unter Anerkennung seines unzweifelhaften handwerklichen Könnens. Das Wort
vom „wilden Reger“ ist auf das Schaffen dieser Jahre gemünzt. Ganz anders der
letzte Beitrag Regers zu dieser Gattung. Die Sonate Nr. 9, ein gutes Jahr vor
seinem Tod entstanden, lag ihm besonders am Herzen. Er sprach selbst von einem
„ganz neuen Stil“, und in der Tat hebt sich das Werk in seiner Tendenz zur
motivischen Ökonomie, verbunden mit intensiver Arbeit am Detail, gegen manche
früheren Kompositionen sehr ab. Das harmonisch, motivisch, klanglich Exzessive,
das ihm den Ruf des „wilden Reger“ eingetragen hatte, ist hier aufgehoben. –
Johannes Prelle, ausgebildet bei Max Rostal, wirkte ab 1964 in verschiedenen
deutschen Orchestern. Von 1980 bis 1996 war er Primarius des Leonardo
Quartetts, das sich besonders der Musik des 20. Jahrhunderts widmete. Von 1986
bis 2002 leitete er eine Hochschulklasse für Violine und Kammermusik an der
Abteilung Wuppertal der Kölner Musikhochschule.