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Raritäten. Kammermusikalisch (Lübeck Philharmonic live vol. 6)
Richard Strauss: Serenade für Bläser Es-dur, op. 7
Franz Strauss: Hornkonzert Nr. 1 c-moll, op. 8 / Hornkonzert Nr. 2 Es-dur, op. 14
César Franck (Mathias Weber): Klavierquintett f-moll
Franz Strauss: Hornkonzert Nr. 1 c-moll, op. 8 / Hornkonzert Nr. 2 Es-dur, op. 14
César Franck (Mathias Weber): Klavierquintett f-moll
Marie Luise Neunecker, Horn
Mathias Weber, Klavier
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck, Roman Brogli-Sacher
Mathias Weber, Klavier
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck, Roman Brogli-Sacher
Musicaphon M56916 (SACD
hybrid)
Der erste Teil des Programms von „Lübeck Philharmonic live,
vol. 6“ baut logisch aufeinander auf: Richard Strauss‘ Vater Franz war einer
der besten Hornisten seiner Zeit, und das Horn, überhaupt Musik für Bläser,
blieb zeitlebens ein besonderes Steckenpferd des Sohnes. Mit der „Serenade“
gelang es Strauss junior, die Wertschätzung des Dirigenten Hans von Bülow zu
erlangen, der das Stück ins Tourneeprogramm seiner berühmten Meininger
Hofkapelle aufnahm. Eine enge Verwandtschaft verbindet das erste Konzert c-Moll
op. 8 von Franz Strauss mit dem Hornkonzert op. 11 des Sohnes, der sich hörbar
an der romantisch gefärbten väterlichen Komposition orientierte. Der virtuose
Hornist brachte sein c-Moll-Konzert im Frühjahr 1865 selbst bei einer Akademie
im Münchner Odeon-Konzerthaus zur Uraufführung.
Geboren im gleichen Jahr wie Franz Strauss,
kam César Franck als Sohn deutsch-belgischer Eltern in Lüttich zur Welt. Dort
erhielt Franck ersten Musikunterricht und absolvierte erste Auftritte als
Pianist, bevor die Eltern mit ihm nach Paris zogen, wo er Schüler von Anton
Reicha wurde. Ab 1846 wirkte Franck als Organist an verschiedenen Pariser
Kirchen, von 1858 bis zu seinem Tod 1890 als Titularorganist der Kirche St.
Clothilde. Dem Klavier wendet sich Franck mit den Klavierquintett f-Moll in den
Jahren 1878/79 zum ersten Mal nach langer Zeit zu. Auch das Genre Kammermusik
hatte er jahrzehntelang ruhen lassen. Das Klavierquintett gilt dabei als
Auftakt, als „Portalwerk“, dessen Ansätze und Motive in späteren Werken wie der
d-Moll-Symphonie, der Violinsonate und dem Streichquartett wieder aufgegriffen
werden. In seiner ursprünglichen Gestalt am 17. Januar 1880 in der Société
Nationale de Musique uraufgeführt, erlebte das Werk am 8. Juni 2008 seine
Uraufführung in der zur „Symphonie für Orchester und Klavier“ entwickelten
Form, bei der Bearbeiter Mathias Weber selbst den Klavierpart interpretierte.