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Pietro Nardini (1722-1793)
Kammermusik
mit Flöte
Ensemble musica solare
Musicaphon M56923
Einer der bemerkenswertesten Musiker der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts ist der in Livorno geborene Pietro Nardini, der einer breiteren
Öffentlichkeit bis heute leider noch ziemlich unbekannt ist, obwohl er doch
nach dem übereinstimmenden Urteil der Zeitgenossen als der vollendetste lebende
Violinspieler galt. Leopold Mozart hebt ausdrücklich hervor, dass Nardini
„nicht gar schwer“ spiele (= nicht auf technische Effekte setzte), dass aber
„in der Schönheit, reinigkeit, gleichheit des Tones und im Singbaren Geschmacke
nichts schöners kann gehöret werden“.
Das Violinspiel hatte er schon als Zwölfjähriger in Padua bei
dem berühmten Giuseppe Tartini zu spielen gelernt, der damals als der beste
Geigenlehrer Europas galt. Nach sechsjähriger Lehrzeit kehrte Nardini in seine
Heimatstadt Livorno zurück, wo er sich in den beiden kommenden Jahrzehnten eine
bedeutende Reputation als Virtuose und Lehrer erwarb. Ab 1760 folgten einige
Reisejahre, die ihn nach Wien, Dresden, Braunschweig und eben auch nach
Stuttgart führten und in denen sich sein Ruf festigte, u.a. auch dadurch, dass
er Sonaten für Violine und Generalbass veröffentlichte, die in London und
Amsterdam gedruckt wurden.
Die vorliegende CD stellt Nardini weniger als
Violinkomponisten denn als Flötenkomponisten vor, indem sie die
Gesamteinspielung der fünf von ihm erhaltenen Triosonaten für Flöte, Violine
und Generalbass sowie der beiden Flötensonaten enthält, die abschriftlich in
der Bibliothek des Konservatoriums in Genua verwahrt werden.