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Beethovens vergessene Zeitgenossen
Beethoven‘s Forgotten Contemporaries
Anton Eberl: Grand trio für Klarinette, Cello und Klavier op. 36
Ferdinand Ries: Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier op. 28
Conradin Kreutzer: Trio für Klavier, Klarinette und Fagott Es-dur op. 43
Trio ECCO(!):
Karl Leister, Klarinette
Matthias Moosdorf, Violoncello
Olga Gollej, Klavier
Über Jahrhunderte war das Musikleben Europas geprägt von
lebenden Komponisten und ihren Werken, manche hatten ihre Inspiration, das
Sujet, die aktuelle Eingabe aus den unmittelbaren Ereignissen der Politik oder
Gesellschaft oder ganz einfach des Zeitgeistes schöpfen können. Eine Sonate,
welche schon 20 Jahre alt war, aufzuführen, kam niemand in den Sinn, es sei
denn, sie hatte einen aktuellen Bezug zum Rest des jeweiligen Programms. Heute
dagegen hört man nur, was man weiß und am liebsten hört man, was man eigentlich
schon kennt. Damit steht die Tradition der Rezeption auf dem Kopf!
Schuld ist jedoch nicht nur die nachlassende musikalische
Bildung der Hörerschaft und damit ihrer Möglichkeit zur Differenzierung, Schuld
sind auch die Interpreten, die einen schmalen Kanon von Meisterwerken – oft
ohne wirkliche Berechtigung – wieder und wieder aufführen und auf Tonträger
aufnehmen und damit aus dem Auge verlieren, dass es eine Spitze nur geben kann,
wenn dahinter auch die Breite existiert. In diesem Prozess der Verarmung sind
nun nicht nur jene Werke unter das Rad der Vergessenheit gekommen, die eine
qualitative Auslese ohnehin dort hin gebracht hätte. Nein, auch wirkliche
Meisterwerke fallen ihr zum Opfer!
Diese Aufnahme erlaubt den unmittelbaren Bezug und Vergleich
zur Musik Ludwig van Beethovens. Die hier vorgestellten Komponisten waren
damals oft mehr „en vogue“ als der große Meister selbst.