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Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Klarinettentrios:
Trio B-Dur op. 11
Trio Es-Dur op. 38
Trio B-Dur op. 11
Trio Es-Dur op. 38
Trio
Ecco(!):
Karl Leister, Klarinette
Matthias Moosdorf, Cello
Olga Gollej, Klavier
Karl Leister, Klarinette
Matthias Moosdorf, Cello
Olga Gollej, Klavier
Musicaphon
M56940
Nach Vorstellung der Werke von „Beethovens vergessenen
Zeigenossen“ Eberl, Ries und Kreutzer (Musicaphon M56927) widmet sich das Trio
Ecco(!) nun also den Stücken des Meisters selbst. Die musikalische Verbindung
von je einem Tasten-, Blas- und Streichinstrument war ganz offensichtlich seit
der Veröffentlichung von Mozarts Kegelstatt-Trio eine Aufgabe, welcher sich die
Komponisten in der Folgezeit immer wieder stellen wollten. Hatte Mozart die
Begegnung mit dem Klarinettisten Anton Stadler inspiriert, sich der Klarinette
in einigen Werken zu widmen, war es bei Beethoven wohl auch eine
Musiker-Begegnung. Joseph Beer, Klarinettist der Fürstlich Liechtensteinschen
Hofkapelle, gilt als die Person, der wir sein Interesse verdanken. Sein erstes
Trio für diese Besetzung, op. 11, hat er später aus praktischen – heute würde
man sie kommerziell nennen – Gründen auch noch für herkömmliches Klaviertrio
bearbeitet. Die Violine tritt dann an die Stelle der Klarinette. Anders herum
ist die Bearbeitung op. 38 für Klarinetten-Trio auf sein gemischtes Septett op.
20 zurückzuführen. Bei eben dieser Bearbeitung fällt besonders auf, welche
Rolle er dem Klavier zudachte: während nämlich Klarinette fast ausnahmslos in
beiden Fassungen identische Aufgaben hat,
das Violoncello manchmal noch Fagott und Horn übernimmt, glänzt der
Klavierpart mit der Übernahme aller anderen Stimmen. Trotzdem ist nichts
überladen, beide Werke sind Zeugnisse wahrer Meisterschaft. Man weiß nicht, was
man mehr bewundern soll: die genialen melodischen Einfälle oder ihre
Verarbeitung.
Die Aufnahme ist auch von
besonderem Interesse, als dies die letzte Einspielung von Karl Leister ist, dem
jahrzentelang gefeierten Soloklarinettisten der Berliner Philharmoniker.
Leister wird zwar weiter konzertieren, aber keine Tonträgeraufnahmen mehr
machen.