Katalog > Detailseiten > M56950-999
Franz Xaver Mozart (1791-1844)
Klaviermusik vol. 3:
Sonate G-Dur op. 10
Deutsche Tänze
Ländler
Fantasie A-Dur
Andantino A-Dur
Marche G-Dur
Susanne
von Laun, Fortepiano
Musicaphon
M56962
Franz Xaver Wolfgang Mozart, der zu Lebzeiten als „W. A.
Mozart Sohn“ beziehungsweise „W. A. Mozart fils“ auftrat, wurde vielleicht
schon ab 1795, spätestens jedoch ab 1798 zum Pianisten ausgebildet. Zusätzlich
erhielt er Kompositionsunterricht bei Haydns Lieblingsschüler Sigismund Neukomm
und bei Johann Georg Vogler. 1803 schrieb seine Mutter an den Offenbacher
Verleger André: „Er komponirt mir kleine Sonaten und Variationen zu meinen
Festtagen.“ Im Anschluss an sein öffentliches Debüt am 8. April 1805 vervollkommnete
sich Mozarts jüngster Sohn bei Johann Nepomuk Hummel im Klavierspiel und
betrieb Kompositionsstudien bei Johann Georg Albrechtsberger und Antonio
Salieri. Seine Geburtsstadt Wien verließ er 1808 in Richtung Galizien, das
damals zum Habsburgerreich gehörte (heute liegt die Region in den
Staatsgebieten Polens und der Ukraine). Nach zwei Anstellungen als
Klavierlehrer polnischer Aristokraten in der galizischen Provinz zog er 1813 in
die Landeshauptstadt Lemberg (heute Lwiw). Hier blieb er – abgesehen von einer
1818 angetretenen mehrjährigen Konzertreise und einigen kürzeren Reisen – bis
1838, widmete sich umfangreicher Unterrichtstätigkeit und leitete zwischen 1826
und 1829 einen von ihm ins Leben gerufenen Laienchor. Seine letzten Lebensjahre
verbrachte Mozart in Wien, wo er verstärkt als Pianist in Erscheinung trat.
Mozarts Schaffen umfasst vor allem Klaviersolomusik und klavierbegleitete
Vokalmusik. Einen Überblick über Erstere bieten die auf der vorliegenden CD und
auf den beiden vorangehenden CDs dieser Reihe versammelten Werke. Es ist
interessant zu beobachten, wie er in einem der Hauptwerke dieser Einspielung,
der Sonate op. 10, die 1807 entstand, sich nicht etwa mit der Sonatenform
auseinandersetzte, wie sie sein Vater weiter entwickelt hatte, sondern auf
thematisch-harmonische Konstruktionsprinzipien der Mannheimer Schule
zurückgriff.