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Richard Wager (Hermann Behn): Tristan und Isolde
Arrangement für zwei Klaviere
Christiane Behn, Cord Garben, Klavier
Musicaphon M56986
Eersteinspielung
Kaum ein Werk eines großen Komponisten hat derart viele Bearbeitungen erfahren wie die Musikdramen Richard Wagners. Erst vor einigen Jahren fand Cord Garben in einem Antiquariat die „50 Sinfonischen Sätze aus Richard Wagners Musikdramen“. Sie wurden von dem Hamburger Juristen, Komponisten und Mäzen Hermann Behn (1859-1927) in den Jahren 1914-1917 erstellt.
Hat Behn noch in seinem Arrangement von Gustav Mahlers 2. Sinfonie für zwei Klaviere zu vier Händen (Musicaphon M56915) das „übliche“ Verfahren angewandt – damit ist nicht mehr als die für beide Pianisten gut spielbare Verteilung der relevanten Substanz der Orchesterpartitur gemeint –, so ist er bei den Wagnerschen Dramen ganz andere Wege gegangen. Im Jahr 1914 hat er bereits in der Bearbeitung der ersten Fragmente des „Ring des Nibelungen“ seinen so typischen sinfonischen Klang auf den Klavieren erreicht. Dazu setzte er geschickt die Verdopplungen von Akkordfolgen und geradezu aberwitzig weite Griffe der linken Hand ein, die nur in „gebrochener“ Spielweise, also durch das schnelle Anreißen der Töne von unten nach oben, überhaupt darstellbar sind. Auf diese Weise kommt es zwangsläufig auch zu durchaus gewollten Ungenauigkeiten in der Übereinstimmung, die – bei ausreichendem Pedalgebrauch – zu einem bis dahin ungehörten Klangreichtum führen.
Christiane Behn (Urgroßnichte von Hermann Behn) und Cord Garben spielen Behns Arrangements (in Auszügen) an zwei Steinways von 1912, die einst Hermann Behns Cousin Rafael Behn gehörten und jetzt im Besitz von Christiane Behn sind. An diesen Instrumenten hat einst Behn (u.a. zusammen mit seinem Freund Gustav Mahler wie auch mit Rafael Behn) seine Arrangements selbst gespielt.