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Gustav Mahler
Symphonie
Nr. 4 (Version Erwin Stein)
Isabel Soccoja, Sopran
Ensemble Orchestral Contemporain, Daniel Kawka
Ensemble Orchestral Contemporain, Daniel Kawka
Musicaphon M56974
Bis heute
versteht es Gustav Mahler, andere zum Zittern zu bringen. Und zwar die
Disponenten und Verantwortlichen der Finanzabteilungen von Orchestern, deren
künstlerische Leiter gern mal wieder eine Mahler-Sinfonie auf den Spielplan
setzen wollen. Zittern, weil klar ist: das wird mal wieder teuer angesichts der
oft riesenhaften, oft auch exotischen Besetzungen, die Mahler für seine
raffinierten Klangeffekte eingesetzt hat. Immer wieder hat es daher auch
Kollegen des Meisters gereitzt, seine Sinfonien auf kleine Formate zu
transformieren. Wobei es aus künstlerischer Sicht da wohl vor allem darum ging,
zu versuchen, sozusagen den Inhalt von der opulenten Verpackung zu lösen, ohne
die musikalische Aussage zu verfälschen. Und so schuf der österreichische Komponist
und Dirigent Erwin Stein, ein Schönberg-Schüler, 1921 eine kammermusikalische
Fassung der 4. Sinfonie für Holzbläser, Streichquintett, Schlagzeug, Harmonium
und Klavier. Die Musik von Mahler, und insbesondere die Sinfonie Nr. 4, die in
einem ganz romantischen Licht badet, in einem äußerst feurigen und zugleich
gelassenen Rahmen, fast klassisch gelegen zwischen den monumentalen Sinfonien
Nr. 3 und Nr. 5, ließ viel mehr als alle anderen eine Überarbeitung zu. Das in
dieser Form interpretierte Werk liefert neue Erkenntnisseund Erfahrungen und
beweist somit einmal mehr, dass sich Schönheit sowie der poetische und
expressive Sinn eines Meisterwerks unendlich neu entdecken lassen.