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Voilà Viola!
Vol. 1: Great Britain
Geoffrey Grey: Sonata
Adam Gorb: Valse and Nocturne; Humoresque
Benjamin Britten: Lachrymae, op. 48
Sir Arthur Bliss: Sonata
Karin Dolman, Viola
Caecilia Boschman, Klavier
Caecilia Boschman, Klavier
Die Viola ist geradezu maßgeschneidert für britische
Musik. Das Instrument verfügt über einen etwas melancholischen Charakter in
Verbindung mit einem leicht phlegmatischen Temperament. Und es ist relativ
gemäßigt im Klang im Vergleich zu Violine oder Cello. Aber die Viola kann auch
virtuos und extrem leidenschaftlich wirken, und diese verschiedenen Aspekte
werden noch gekrönt durch den Schwung vieler britischer Kompositionen für die
Bratsche. Die Titelauswahl für diese SACD beweist das. Die Entwicklung des
Repertoires für Viola in Großbritannien im 20. Jahrhundert ist im wesentlichen
das Verdienst einer Person, des
Bratschers Lionel Tertis (1876-1975). Arthur Bliss hatte mit gutem Grund
in seiner Autobiographie „As I Remember“ geschrieben, dass es Tertis war, der
die Viola, das Aschenputtel unter den Instrumenten, in eine Prinzessin
verwandelt hat. Systematisch beauftragte er Komponisten, für sein Instrument zu
schreiben, und dank ihm wurde das Bratschenrepertoire angereichert um Werke von
Arthur Bliss, William Walton, Arnold Bax, Frank Bridge und Gustav Holst. In
Tertis‘ Nachfolge waren es die Interpreten William Primrose (1904-1982) und
Cecil Aronowitz (1916-1978), die intensiv die britische Musik förderten – zum
Beispiel waren beide an der Schaffung der zwei Versionen von Brittens
„Lachrymae“ beteiligt. Primrose übersiedelte 1937 in die Vereinigten Staaten,
wo er 1944 wieder ein Konzert für Viola bestellte, bei Belá Bartók.